Viele uninformierte
Katzenliebhaber schrecken zunächst
vor dem Gedanken zurück, ein
Katzenbaby mit bereits 3 Monaten
zu kastrieren.
Zugegeben – bevor ich mich darüber
informiert habe, hatte ich
ebenfalls meine Bedenken, da auch
ich es unnatürlich empfand (wobei
sich nun darüber streiten lässt,
was natürlich ist – ist denn eine
Kastration überhaupt natürlich?).
Nachdem ich mich aber umfassend
mit dem Thema auseinandergesetzt
habe, weiß ich nun, dass die
Frühkastration tatsächlich keine
negativen Effekte in Bezug auf
Entwicklung und Gesundheit der
Katze hat.
Nun, eigentlich wird alles
Unbekannte und nicht Gewohnte
vorverurteilt, denn immerhin
trennt man sich ungern von
eingefleischten Meinungen,
Methoden und Praktiken und steht
allem Neuen oft schon im Vorfeld
skeptisch gegenüber.
Dennoch möchte ich versuchen,
Ihnen die Vorteile bzw. Gründe
einer Frühkastration näher zu
bringen und Ihnen somit die Angst
vor dem Gedanken selbst zu nehmen.
Die Frühkastration (mit etwa 13
Wochen) wird mittlerweile nicht
nur in Zuchten, sondern auch im
Tierschutz immer mehr zum Thema
gemacht.
Sie wird von vielen Züchtern
bereits jahrelang praktiziert (in
Amerika und einigen europäischen
Ländern schon viele Jahre) und
sehr positiv kommentiert.
Als Züchter trägt man die
Verantwortung für jedes
Katzenkind, denn immerhin hat man
bewusst, wenn auch kontrolliert,
Leben in die Welt gesetzt und
möchte nur das Beste für die
Kleinen.
Leider kann man vielen Menschen
nur vor, aber nicht in den Kopf
schauen und so mancher Liebhaber
entpuppt sich dann recht schnell
als Schwarzzüchter, der seine
Katzen ausbeutet und sie ständig
werfen lässt (oder den Kater zur
Deckmaschine macht), um sich mit
den vermeintlichen Rassekittens zu
Dumpingpreisen ohne jegliche
Zuchtkenntnisse eine goldene Nase
zu verdienen – natürlich alles auf
Kosten der Tiere.
Da wir keines unserer Katzenkinder
in solch einer Vermehrungsstätte
wissen möchten, haben wir uns nach
umfassender Recherche für die
Frühkastration entschieden.
Selbstverständlich gibt es noch
immer Tierärzte, welche aufgrund
mangelnder Erfahrung dem Thema
gegenüber misstrauisch reagieren,
doch auch hier muss man
festhalten, dass es sicherlich
auch daran liegt, dass sehr viele
von ihnen leider nicht auf dem
neuesten Stand der Forschung sind.
Es gibt ja auch Tierärzte, die
noch immer der Meinung sind, dass
eine Kätzin einmal rollig bzw. gar
Babys haben soll, bevor man sie
kastriert (der Unsinn dieser
Aussage liegt ja hier schon auf
der Hand) oder jene, welche
meinen, dass man seiner Katze mit
Supermarktfutter nur „Gutes tut“,
was leider absolut nicht der Fall
ist.
Viele unerfahrene Tierärzte trauen
sich nicht über den Eingriff–
eigentlich eine völlig absurde
Denkweise, da ja in der heutigen
Zeit bereits auch Nager problemlos
kastriert werden können.
Tatsächlich ist der operative
Eingriff bei Katzenbabys
filigraner, weil sämtliche Organe
kleiner sind, und daher braucht es
für die OP eine geübte
Tierarzthand.
Auch bei Tierärzten gibt es nun
mal Unterschiede – im Gegensatz zu
einigen jüngeren Tierärzten
(Ausnahmen bestätigen die Regel)
sehen Alt-Eingesessene, welche auf
alte Methoden festgefahren sind
und sich diesbezüglich kaum bis
gar nicht weitergebildet haben,
die Frühkastration als
ungewöhnlich oder gar gefährlich
an.
Leider werden noch immer dubiose
Gerüchte verbreitet, welche jedoch
längst wissenschaftlich widerlegt
werden konnten.
Z. B. wird fälschlicherweise
verbreitet, dass frühkastrierte
Katzen später gesundheitliche
Probleme bekommen wie z. B.
Harnwegsinfektionen (Kater) oder
die Katzen in ihrem Wachstum
eingeschränkt werden (kein
Katerkopf).
Dies alles entspricht allerdings
absolut nicht der Wahrheit, was
auf zahlreiche wissenschaftliche
Studien und jahrelange Praxis
vieler Züchter zurückgeführt
werden kann.
Ob eine Maine Coon einmal zu den
großen oder eher kleineren
Exemplaren gehört, hängt ganz
alleine von den Linien ab und
nicht vom Zeitpunkt der
Kastration.
Coonies brauchen bis zu 3 Jahre,
bis sie vollständig ausgewachsen
sind, demnach dürfte man keine
Maine Coon vor dem 3. Lebensjahr
kastrieren (sollte man dem
Ammenmärchen Glauben schenken,
dass eine Kastration das Wachstum
stoppt).
In Bezug auf die Größe wurde sogar
das Gegenteil bestätigt, da bei
früh kastrierten Katzen das
Wachstum nicht durch das Einsetzen
der Geschlechtsreife
beeinträchtigt wird, sondern
normal fortschreitet, was sogar
dazu beiträgt, dass früh
kastrierte Katzen (wenn auch nur
minimal) etwas größer werden.
Weitere Gründe, welche uns für die
Frühkastration entscheiden haben
lassen, sind medizinischer Natur.
Die Narkose und der chirurgische
Eingriff selbst stellen für Kittens
kein erhöhtes Risiko dar.
Die Babys verkraften die Narkose
viel besser als erwachsene Tiere,
da meist nur ein kleiner Schnitt
notwendig, die Blutungsmenge
ebenso geringer ist und die
Kittens selbst innerhalb weniger
Stunden nach der OP wieder topfit
und verspielt mit den Geschwistern
balgen.
Die OP an sich ist auch einfacher
für den geübten Tierarzt, da die
Keimdrüsen frei liegen und noch
nicht von Fettgewebe umfasst sind.
Im Wesen gibt es kleine (positive)
Unterschiede. Katzen, die vor der
Pubertät kastriert werden, ändern
ihr Wesen kaum und bleiben meist
auch viel anhänglicher als Tiere,
welche bereits durch das Einsetzen
der Geschlechtsreife
selbstständiger und unabhängiger
geworden sind.Ob es nun wirklich
ein „Nachteil“ ist, wenn eine
Katze ihr kindliches Wesen und
ihre verspielte Art behält, sei
nun dahingestellt.
Es gibt einen einzigen
Kritikpunkt, der jedoch auch dann
unbedenklich ist, wenn der
richtige Tierarzt die Kleinen
kastriert und über den Zeitpunkt
Bescheid weiß.
Zwischen dem vierten und fünften
Monat löst sich die Vorhaut des
Katerpenis ab, und wenn die
Kastration genau während dieser
Ablösung stattfindet, können sich
kleine „Taschen“ bilden, in denen
sich später dann Schmutz
ansammelt, was zu Entzündungen
führen kann – dies kann aber, wie
gesagt, nicht passieren, wenn der
Tierarzt sein „Handwerk“ versteht
und den dafür passenden Zeitpunkt
wählt.
Ein nicht zu unterschätzender
Vorteil ergibt sich für den neuen
Besitzer. Er hat nicht die Qual
der Wahl, wann und wo er seine
Katze kastrieren lässt. Viele
Katzenhalter schieben die
Kastration aus Mitleid auf, was
sicherlich verständlich ist, da
man seinen Liebling ja nur ungern
operieren lässt.
Wenn dann aber eine Katze dauerrollig und ein Kater zum
Urinspritzer wird, ist die ganze
Situation nicht mehr angenehm für
Mensch und Tier.
Mit der Frühkastration nehmen wir
Ihnen somit auch ein gewisses
Risiko ab, welches mit jeder OP
verbunden ist.
Sie müssen sich nun keine Gedanken
mehr über den richtigen Zeitpunkt
machen, denn Sie bekommen Ihr
Katzenbaby bereits „fertig“ zu
sich nach Hause.
Ich hoffe, ich konnte
Ihnen einen besseren Einblick in
die Thematik geben, um Vorurteile
aus dem Weg zu räumen und Sie nun
mit dem Thema gelassener und vor
allem informierter umgehen können.
Denken Sie bitte daran, dass
ich kein
Kätzchen frühkastrieren
lassen würde, wenn ich mich
nicht umfassend informiert
hätte und für mich nur die
geringsten Zweifel bestehen
würden, da die Gesundheit
meiner Babys oberste
Priorität hat!
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